Was ist das? Wie geht das?
Durch Extrudieren macht man ein ebenes Objekt (einen Kreis, ein Quadrat, irgendeine Fläche) plastisch, dreidimensional, also den Kreis zu einem Zylinder, das Quadrat zu einem Würfel oder Quader, allgemein: die Fläche zu einem Körper. Das Objekt wird praktisch aus der Ebene herausgehoben, die Kanten erweitern sich dabei zu Seitenflächen (s. Wikipedia).
Damit nun auch auf dem (flachen) Computerbildschirm solch ein dreidimensionaler Eindruck entsteht, versieht man ein extrudiertes Objekt mit Schattierungen, als ob es von einer imaginären Lampe beschienen würde. Das Objekt wird mit einer helleren und einer dunkleren Seite ausgestattet, wie hier rechts zu sehen (Lichteinfall von links oben).
Solche Extrusionen haben wir schon einmal in einem anderen Zusammenhang beschrieben: beim Umranden durch Versatz (dort Beispiel 3, zweites Bild, die Beschriftung "Gustav Klimt") und noch besser erkennbar beim Umranden durch Kantenerkennung (speziell Beispiel 12) mittels Emboss.
Wie kriegt man nun aber so etwas wie die folgenden Beispiele 1 und 2 mit GoDot hin, so etwas wie eine isometrische Darstellung?
Antwort: Man geht so ähnlich vor wie beim Umranden mit Versatz. Man braucht dazu weiße Objekte auf schwarzem Grund (Schriftzeichen sind bestens geeignet), die Modifier Scroll, Cartoon, PixelEdit und Histogram und den Lader 4BitGoDot (Funktion: Compose/Mix). Für die Goldbarren brauchen wir zusätzlich QuickMask und DrawMask. Hier zunächst die Abfolge für die 45-Grad-Extrusion (Beispiel 1):
...und hier für die "Goldbarren"-Extrusion (Beispiel 2):
Hinweis: Auf diese Weise extrudierte Buchstaben sehen nur im Druck wirklich gut aus (oder für andere Computerplattformen abgespeichert z.B. als GIF, wie alle Beispielbilder hier), da ihre schwarzen Konturränder nur einen Pixel dick sind. Auf dem Bildschirm reicht die (Farb-)Auflösung des C64 nicht für eine korrekte Darstellung aus. Man kann aber natürlich manuell die Konturdicke (mittels PixelEdit) größer wählen, dann geht es auch auf dem Bildschirm.
...und schließlich für abgekantete Flächen (Beispiel 3):
Die dritte Extrusionsmethode funktioniert nur bei Farbverläufen, ist dafür aber im Prinzip äußerst simpel: Die Ränder des Verlaufs werden auf der einen Seite ein Stückchen nach oben versetzt, auf der anderen Seite genauso weit nach unten, die obere und untere Kante jeweils heller oder dunkler ausgegeben und die Ecken angeglichen.
Die Chisel-Abkantung ist in GoDot ein sehr spezieller Effekt, der wahrscheinlich nicht so häufige Anwendung finden wird. Er wird hier der Vollständigkeit halber aufgeführt. In Demos wird das Grundprinzip der Abkantung oft bei großen Scroller-Schriften eingesetzt (zweites kleines Bild).